… eine feine Rauchwolke steigt auf …
… endlich ist es soweit und ich kann nun meine Werke so signieren wie es mir wünsche und gefällt.
Bisher habe ich meine gedrechselten Werke handschriftlich Signiert, oder habe Etiketten aufgeklebt. Ein Wunsch von mir, war immer schon, dies aber mittels eines Brenneisens zu machen. Das hat schon was und sieht edel aus. Durch Zufall habe ich entdeckt, dass es gar nicht so Komplex ist, einen Laser-Engraver selbst zu bauen. Das ist Notwendig, da die günstigen Geräte nur eine kleine Fläche zum Ablegen der Schalen haben und die größeren Geräte in einer Preislage sind, die ich nicht ausgeben will. Also ordentlich nachdenken ob so ein Projekt realisiert werden kann.
Und ob, es kann!!
Gebaut habe ich den Laser-Engraver mit Komponenten vom China-Mann und Hartpapierplatten, die ich bekommen hatte. Die notwendige Software ist open-source und steht frei zur Verfügung. Mit einem CAD-Programm das Logo erstellt und mit einem weiteren Programm in grbl-code umgewandelt. Diesen Code liebt der „Universal Gcode Sender v1.0.9“ und schreibt das Logo dann auf die Schale. Dabei entsteht eben die angesprochene ganz feine Rauchsäule, die aber vom Ventilator zerstreut wird – Schade eigentlich.
Nun will ich mal beschreiben, wie ich herangegangen bin und welche Software ich im Einsatz habe.
Herangehensweise
- Bauteile zeichnen, Bohrungen durchführen und Bauteile ausschneiden
- Zusammenbau der Komponenten
- erste Tests mit den Motoren und den Treibern
- anbringen der Motoren und der timing-belts
- nun die Basis-Software in den Mikrokontroller geklont, damit er Gcode akzeptiert, entsprechende Berechnungen durchführt und an den CNC-Shield sendet
- die x-Achse und die y-Achse bewegen sich das erste Mal elektrisch, von Hand hat es ja schon funktioniert
- der Laser wird angebaut und der Strom für den Betrieb eingestellt, die Spannung ist ja fixiert. Erster Test mit dem Laser, denn das Fokussieren muss erst geübt werden – wenn eine feine Rauchwolke aufsteigt, passt der gefundene Punkt
- nun den Laser-Treiber auf TTL umgestellt, damit wird der Laser nun auch von der Software geschaltet und ich brauch nicht mehr den Not-Aus drücken um zu stoppen
Software
- zum Zeichnen des Logos verwende ich „LibreCAD“ (freie SW), die erstellte Zeichnung wird im dxf-Format gespeichert
- dieses Format kann dann „EstlCAM v10“ (Testversion) öffnen und den Gcode generieren. auch eine erste Ansicht der Bahnfolge steht zur Verfügung. eigentlich konnte man auch bereits mit diesem Programm die Daten aufs Werk schreiben.
- zum Schreiben aber verwende ich den „Universal Gcode Sender v1.0.9“ (freie SW). Dieser Software wird eine beliebige Gcode Datei übergeben und sie wird sie abarbeiten.
Nachdem meine Tests mit dem Laser-Engraver zufrieden stellend waren, habe ich es gewagt und habe begonnen mein Logo auf den Schalen anzubringen.
Das klappt nun schon wunderbar, obwohl ich den Laser-Engraver erst wirklich fertig bauen muss. Derzeit betreibe ich das Gerät noch ohne end-stops, aber solange ich mir im Klaren bin, wo sich der Laserstrahl im Augenblick befindet, besteht keine Gefahr für das Werk.
Wie bereits gesagt, hab ich meinen Laser-Engraver selbst gebaut und keinen Fertigbausatz zusammen gestöpselt. Durch günstigere Anbringung der timing-belts konnte ich sogar noch Verfahrweg gewinnen. Damit wird aber nun die Anbringung der end-stops unumgänglich, da ich mit einem Test-Gcode schon gegen die Grenze gefahren bin – nun ja, der Not-Aus hat sich bewährt.
Kosten
- Der China-Mann hat rund 100 EUR für die Komponenten bekommen.
- Es wird wohl noch etwas dazu kommen, denn ich will noch eine z-Achse anbauen. Zum Fokussieren des Lasers per Joy-Stick – Bewegung mittels eines weiteren Mikrokontroller-Boards, Schrittmotor und entsprechendem Treiber (+10eur).
- Nachdem ich nun den Laser gegen ein 2500mW Gerät getauscht habe, gibts nun größere Rauchwolken (+70eur), dafür sinkt die Brenndauer für mein Logo von 02:39 auf 00:34. Nun kann ich 700mm/min fahren!
Nacharbeiten